Schluchseelauf 2014

Schluchseelauf 2014Am 11.05.2014 war es also soweit: Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Schluchsee, um den 30. Internationalen Schluchseelauf zu meistern.

Wie es oft so ist, liegen die Temperaturen in den Bergen etwas tiefer als im Tal, so fiel die Temperatur immer weiter ab, desto nĂ€her wir dem Schluchsee kamen. Das haben wir aber auch nicht anders erwartet. So langsam macht es gar keinen Sinn mehr vor einem Lauf die Wettervorhersage zu studieren. Kurzum: Wir hatten unsere Taschen einfach mit allen möglichen Klamotten gepackt, es hĂ€tte auch Schnee fallen können – wir wĂ€ren bereit gewesen!

Zumindest hatte es nicht gleich bei der Ankunft geregnet, sodass wir noch trocken in die Sporthalle kamen, wo schon sehr viele andere LĂ€uferinnen und LĂ€ufer auf den nĂ€her rĂŒckenden Start warteten. Vorher hatten wir noch unsere Startunterlagen abgeholt, standen noch etwas im GetĂŒmmel und erinnerten uns an den vergangenen Schluchseelauf.

Die Temperatur stieg doch nicht auf die erwarteten 12°C, sodass Oli noch ĂŒberlegte, ob er nicht doch noch etwas WĂ€rmeres anziehen sollte. Ich dagegen bin in Gedanken schon auf der Strecke gewesen und winkte ab. Die Klamotten, die wir trugen, waren fĂŒr die etwa 8°C angemessen.

Dann kam der Start und ich stand mit Oli im dritten Block. Kurz vor dem Start des zweiten Blocks wechselte ich noch in diesen, damit ich nicht im Stau stecken bleiben wĂŒrde. NatĂŒrlich war das die falsche Entscheidung! WĂ€re ich bloß im dritten Block bei Oli stehengeblieben, denn wir standen schon fast in der ersten Reihe. So startete ich also von ganz hinten des zweiten Blocks. Wirklich prima!
Ich nahm mir wie immer vor, auf keinen Fall zu schnell zu starten. Der erste Kilometer mit einer Pace von 6:38 Min war tatsÀchlich sehr langsam. Ok, es geht nach dem Start auch erstmal bergauf, aber da ich ja ganz hinten startete, kam ich nur sehr schlecht voran.
Einige LĂ€ufer hatten probiert, an den Seiten zu ĂŒberholen und sind oft im tiefen Schlamm versunken. Mal gut, dass sie ihre Schuhe dabei nicht verloren haben. Ich habe es ihnen jedenfalls nicht nachgemacht.

Das Wetter war angenehm, zumindest bis der Körper warm war. Danach folgten Passagen mit starkem Wind, immer mal wieder Regen aber auch Sonnenschein. Manchmal wurde es sogar richtig warm, sodass man durchaus im T-Shirt passender gekleidet wÀre.

Die Verpflegungsstellen an der Strecke waren ausreichend vorhanden, obwohl ich auf dem höchsten Punkt auf dem Berg gern einen Schluck Wasser zu mir genommen hÀtte.

Ein Überholen kostet sehr viel Kraft und teilweise war die Strecke auch sehr eng, sodass ein Überholen gar nicht möglich war. Bei Kilometer 10 war ich ziemlich 50 Minuten unterwegs. Jetzt galt es fĂŒr mich nur noch die letzten 8,3 km so schnell zu laufen, dass ich knapp unter 1:30 Std. ankommen wĂŒrde, denn das war mein Ziel fĂŒr diesen Lauf. Um aber nicht an den letzten Kilometern zu scheitern, entschied ich mich erst ab den letzten 3 Kilometern Vollgas zu geben.
So kam es, dass tatsĂ€chlich der 18. Kilometer mit einer Pace von 4:27 min mein schnellster war und ich mit einer Zeit von 1:30:05 Std. durchs Ziel kam. Damit habe ich zwar mein Ziel trotzdem knapp verfehlt, war dafĂŒr aber genau 6:30 Min schneller als im letzten Jahr.

Bei Oli hingegen war der Lauf etwas anders. Sein Warmup-Training am Samstag lief, wie er sagte, perfekt. Die gemĂŒtlichen 5 km zog er im zĂŒgigen Tempo durch und fĂŒhlte sich dabei richtig fit fĂŒr den Schluchsee. Seine Prognose fĂŒr diesen Lauf lag so bei 1:40 Std. oder etwas darunter.

Sein Lauf war auch durchaus gut, bis eben zu jenem Zeitpunkt, als ein fieser Schmerz durch das rechte Bein schoss. Es war ein Schmerz, den er vorher noch nie spĂŒrte. Das passierte beim 12. Kilometer, und ab diesem Augenblick – so erzĂ€hlte er spĂ€ter – war das Rennen fĂŒr ihn gelaufen und nur noch mit dem Kopf zu “gewinnen”. Die letzten sechs Kilometer quĂ€lte er sich also weiter ĂŒber die Strecke und kam bei 1:43:36 Std. ins Ziel.

So etwas kann immer mal passieren und es ist natĂŒrlich Ă€rgerlich, wenn einem das mitten im Wettkampf trifft.

Egal, das nĂ€chste Mal wird wieder schmerzfrei gerannt. Auf der RĂŒckfahrt kamen wir noch in einen kleinen Hagelschauer und grĂŒbelten kurz, wie es wohl gewesen wĂ€re, wenn wir den im Wettkampf gehabt hĂ€tten – sehr unangenehm!

Am Abend haben wir uns dann zum Abschluss des dennoch schönen und erfolgreichen Tages einen leckeren Whiskey gegönnt – und hoffentlich hilft dieses Mittel etwas bei der Genesung.

Sportliche GrĂŒĂŸe
Oli & Alex

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