Riegeler Crosslauf 2015

Riegeler Crosslauf 2015Der 40. Riegeler Crosslauf wird uns so schnell vermutlich nicht aus dem Kopf gehen. Zumindest uns nicht, die daran teilgenommen haben, denn dieser Lauf hatte es in sich.

Durch Zufall bin ich auf diesen JubilĂ€umslauf in Riegel aufmerksam geworden und dachte mir, ein Crosslauf haben wir auch noch nicht erlebt. Nach Betrachtung der Strecke empfand ich die LĂ€nge von 8,2 km (oder auch 8,1 km, je nachdem auf welchen Zettel man schaute) sowie eine Differenz von 50 Höhenmetern pro Runde gar nicht mal so schlimm. Die teils kĂŒrzeren Bergaufpassagen sahen jedoch auch auf dem Papier schon ĂŒbel aus, aber dennoch relativ kurz. Das ganze musste dreimal durchlaufen werden, sodass man sich seine KrĂ€fte eigentlich ganz gut hĂ€tte einteilen können.
Soweit mal zur theoretischen Seite.

FĂŒr diesen Lauf konnte ich nur Dirk und Janine begeistern, wobei Janine erst gar keine Lust hatte. Naja, ich sagte ihr, dass sie ihn ja nicht am Limit laufen mĂŒsse. Anhand der Vorjahresergebnisse erkannte sie aber auch, dass da offensichtlich wohl keiner eine Bummeltour machen wĂŒrde.
Gleichzeitig war mir aber auch klar, dass Janine – zumindest wenn sie alleine lĂ€uft – auch nicht jukk-di-dö rennen kann. Ich dachte mir also vorher schon, dass sie einen guten Platz erlaufen könnte. Andernfalls sollte es trotzdem ein schöner Lauf werden. Oli und RennkrĂŒmel mussten diesmal leider aussetzen, ansonsten wĂ€ren sie ganz sicher auch dabeigesessen. Oder irre ich mich da? 🙂

Dirk war soweit wieder fit, denn beim Hockenheimringlauf ging es ihm ja nicht ganz so gut. Er meinte, er schaut mal was so geht. Wir alle wussten nicht, was uns erwarten wĂŒrde…

Um 13 Uhr starteten wir Richtung Riegel, damit wir noch genĂŒgend Zeit zum Umschauen hatten, bevor der Start des Hauptlaufes um 15 Uhr beginnen sollte. Also erstmal parken und ab zum Startbereich. Von dort aus dann zur etwa 300 Meter entfernten Startnummernausgabe in der Michaelschule. Direkt danach haben wir uns die Sporthalle mit der großen Kuchenauswahl angeschaut. Eine sehr leckere Auswahl stand dort bereit!

Wir hatten anschließend noch genĂŒgend Zeit, gemĂŒtlich zum Auto zu gehen und uns rennfertig zu machen. Ein klitzekleines AufwĂ€rmprogramm haben wir auch noch gemacht, bevor wir uns folglich kurz vor Rennbeginn in der kleinen Startaufstellung platzierten. Wir wĂŒnschten uns gegenseitig viel Erfolg und etwas spĂ€ter sollte der Wahnsinn beginnen.

Nach dem Startknall ging es wie immer mit einer hohen Geschwindigkeit auf die Strecke und nach wenigen Metern fĂŒhlte ich mich schon von mindestens 50 LĂ€uferinnen und LĂ€ufern ĂŒberholt. Die Pace lag bei mir irgendwo bei 4:20 min/km, was ich einfach mal riskierte – und dennoch kam es mir in dem Gewusel langsam vor.
RennkrĂŒmel stand auf einmal rechts an der Strecke und wĂŒnschte uns einen guten Lauf! Wir wussten zwar, dass sie auch vorbeischauen wollte, aber nicht wann wir sie sehen wĂŒrden.

Riegeler Crosslauf 2015Bei der ersten Steigung, die ziemlich bald kam, war es mit der Geschwindigkeit aber auch schon wieder vorbei, doch zumindest konnte ich diesen Teil in der ersten Runde noch hochlaufen.
Ich hatte mich nicht einmal umgedreht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Dirk und Janine immer noch dicht hinter mir klebten. Es ging stĂ€ndig hoch und runter, was mir an diesem Tag ganz schön Kraft kostete. Naja, ehrlich gesagt kannte ich solche kurzen Strecken mit einem derartigen dicht aufeinander folgendem Auf und Ab auch gar nicht. Kurz vor dem Ende der ersten Runde stand RennkrĂŒmel an einer anderen Stelle der Strecke, schoss ein paar Bilder und feuerte jeden von uns krĂ€ftig an.
Nach knapp 2,7 km bog ich laut meiner Pulsuhr auf die zweite Runde ein. Ich war sowas von platt! Ich hatte mich völlig verschĂ€tzt und gefĂŒhlt keine Reserven mehr. Mir ging durch den Kopf, dass ich diese Runde noch zweimal laufen muss und ĂŒberlegte, wie ich jetzt den angerichteten Schaden begrenzen könnte. Auf der zweiten Runde war ich dann tatsĂ€chlich knapp 3 Minuten langsamer als in der ersten Runde.

Kurz vor Ende der zweiten Runde bemerkte ich, dass plötzlich Janine hinter mir auftauchte. Da hatte sie mit ihrer LeichtfĂŒĂŸigkeit und Taktik es doch wirklich geschafft mich einzuholen. Ich war völlig am Ende und versuchte dennoch an ihr dran zu bleiben, was mir auch zunĂ€chst gelang. Mir war aber klar, dass wenn es jetzt gleich auf der letzten Runde wieder bergauf geht, sie wahrscheinlich weiter laufen wird, wĂ€hrend ich keuchend und gehend den Anstieg hochkrieche… und genau so war es auch. Ich habe das natĂŒrlich ausschließlich auf mein Gewicht geschoben, denn ich war mit 94 kg unterwegs!

Zwar konnte ich Janine auf einigen Geraden noch sehen, aber sie noch einmal einholen? Zuletzt versetzte meinen Körper fĂŒr die letzten 600 Meter auf Maximalkraft mit einer Pace von 3:45 min/km, aber ich kam nicht mehr an sie heran. Da hatte ich etwas zu spĂ€t beschleunigt, denn das Ziel kam etwas zu frĂŒh. Direkt nach dem Lauf schaltete mein Organismus auf Notstrom, denn ich war absolut fertig.

Kurze Zeit spÀter kam Dirk ins Ziel, sichtlich platt von diesem Wettkampf und wir verschnauften noch etwas, bevor wir uns zum Auto bewegten und unsere Wechselklamotten holten.

Riegeler Crosslauf 2015Nun wollten wir etwas die After-Run-Party in der Sporthalle  mit den Siegerehrungen genießen, aber auch unser Los abholen, denn jede Startnummer konnte in ein Los eingetauscht werden. Cool war, dass jedes Los gewann, Nieten gab es also nicht. RennkrĂŒmel blieb mit ihrem Wauwau auch noch eine Weile bei uns und Janine holte sich ihr Kalorienbömbchen ab, welches sie vor dem Lauf extra reserviert hatte.

Riegeler Crosslauf 2015Bei den Siegerehrungen war es dann soweit! Janine erreichte in ihrer Altersklasse den 3. Platz und kam damit auf’s Treppchen! GlĂŒckwunsch nochmal! 🙂

Riegeler Crosslauf 2015Wir feierten auch die anderen Sieger (wobei wir ja alle Sieger sind) und blieben bis zum Schluss der Veranstaltung. Dies durchaus auch gewollt, um dem Veranstalter seine Wette gewinnen zu lassen. Denn oft ist es ja fast immer so, dass nach Rennende die meisten gar nicht mehr die Siegerehrung erleben, sondern sich frĂŒhzeitig auf den Heimweg machen.
Kurz vor 18 Uhr waren alle geehrt und auch wir begaben uns zum Auto. An dieser Stelle kann ich mal erwÀhnen, dass ich die Ehrung der ersten Drei aller Altersklassen klasse finde. Das gibt es auch nicht oft.
Die Veranstaltung selbst war zudem gut organisiert und verlaufen konnte man sich auf der Strecke auch nicht, obwohl Janine in der letzten Runde zuerst nicht nach rechts, sondern wahrscheinlich noch eine Runde in die andere Richtung laufen wollte. Das hatte sicherlich auch noch ein paar Sekunden gekostet. 🙂

Hier noch unsere Zeiten:
Janine: 41:29 Min. (Platz 3 W35, Platz 8 von 43 Frauen)
Dirk: 45:02 Min.
Alex: 41:36 Min.

Ein harter, aber trotzdem schöner Tag! Ich bin gespannt, ob wir uns nĂ€chstes Jahr dort wieder sehen werden. Die Meinungen gingen da etwas auseinander – zumindest an diesem Tag! 🙂

Sportliche GrĂŒĂŸe
Alex

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert