Ein Lauf auf einer Rennstrecke ist schon etwas Besonderes! Das dachten wir uns ja auch schon im Jahr 2013, als Oli und ich zum ersten Mal den Hockenheimringlauf erlebten. Letztes Jahr hatte es nicht geklappt, aber 2015 machten wir uns wieder auf den Weg zur Rennstrecke!
Am Sonntag Morgen um 5 Uhr klingelte der Wecker, denn spätestens um 7 Uhr sollte es losgehen. Die Sachen waren soweit schon alle gepackt und auch organisatorisch war alles klar. Wir mussten diesmal mit zwei Autos fahren, denn mit insgesamt 5 Teilnehmern und Steffi als Team-Fotografin war das anders nicht möglich. Kurz nach 9 Uhr erreichten wir nach einer gemütlichen Tour auf der Autobahn Hockenheim und konnten diesmal sogar direkt auf dem Ring parken. Direkt nach dem Aussteigen wurden wir von einem Läufer angesprochen, der uns doch tatsächlich erkannt hatte. In der Annahme, dass er das hier auch liest: Schöne Grüße vom Team und wie war dein Lauf? Wir hatten uns danach ja leider nicht mehr gesehen. 🙂
Wir sind dann zur Startnummernausgabe und anschließend in die Boxengasse gegangen, denn es war doch recht kalt. Eigentlich hatten wir mit Temperaturen von weit über 10 Grad gerechnet, aber davon war nichts zu spüren.
In der Boxengasse gab es wieder eine kleine Messe mit vielen Laufartikeln und natürlich jede Menge Kuchen, Kaffee und heiße Würstchen. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und bereiteten uns für den Start vor. Kurz vor 10 Uhr begaben wir uns auf den Weg in die Startaufstellung. Vorletztes Jahr mussten Oli und ich noch zum Start laufen, weil wir den Weg dorthin etwas unterschätzt und auch etwas getrödelt hatten. Wie der Ring-Sprecher später erwähnte, ist das wohl auch diesmal einigen Läufern passiert 🙂
Da standen wir nun, ganz vorne in der ersten Reihe des hinteren Blocks, da Janine versuchen wollte ihren 10km-Rekord vom Schinkenlauf zu brechen. Da bei diesem Rennen nur die Bruttozeit gemessen wird und es am Ende vielleicht doch auf jede Sekunde ankommt, bietet sich ein Start ganz vorne an.
Als das Absperrband weggezogen wurde, donnerten kurz danach die ersten Reihen los wie die Wahnsinnigen. Mich zog es die ersten Meter ordentlich nach vorn, denn gerade so ein Start motiviert mich immer wieder sehr zum Gummigeben. Schon vor dem Lauf vereinbarte ich aber mit Rennkrümel schon, dass ich sie begleiten wollte. Die Tatsache, dass ich bis zum Samstag davor mit einer dreiwöchigen Erkältung kämpfen durfte brachte mich zu der Entscheidung, es nicht zu übertreiben. Training hatte ich in dieser Zeit auch nicht und zu allem Übel hatte ich mir auch noch eine Verstauchung des rechten Fußes zugezogen. Aber hey, ich will mal nicht jammern. 🙂
Nachdem sich das erste Startgewusel nach der Start- und Zielgeraden etwas beruhigt hatte, galt es nun den eigenen Rhythmus zu finden. Alex rannte ab dem Start schon nahe an ihrer Pulsgrenze, aber sie konnte sich wie immer noch gut unterhalten. Ich versuchte sie bei Laune zu halten, denn das war für sie ein Lauf am Limit. Vielleicht hatte sie sich durch mich auch etwas unter Druck gesetzt gefühlt, da ich mir sicher war, dass sie ihren 10k-Rekord brechen würde und ihr das auch sagte. Ich war mir deshalb so sicher, da sie bisher nur den Schinkenlauf als 10k-Wettkampf gelaufen war. Und weil dieser ja einige Höhenmeter hatte, würde sie hier auf dem Ring schneller sein – so meine Theorie. Ihre Trainingsbestzeit lag zudem bei 57 Minuten, aber das war auch schon länger her.
Wie dem auch sei, ich hielt die Pace konstant, da ich ja wußte, dass sie Geschwindigkeitssprünge überhaupt nicht leiden kann. 🙂
Es war insgesamt schon spaßig um die Strecke zu laufen. Oli und Dirk änderten oft ihre Pace und waren mal bei uns und dann auch mal wieder weiter vorn. Bis zu dem Moment, als Dirk irgendwann Knieprobleme bekam. Die waren so schlimm, dass er zeitweise am Rand gehen musste. Nun ja, er hatte lange kein Training mehr, war aber konditionell gut drauf – nur das Knie hatte keine Lust auf diesen Spaß.
Als wir die erste Runde hinter uns brachten, überholte uns ein Porsche… ja richtig, ein Auto 🙂
Hinter dem Fahrzeug befand sich Jannik Arbogast, der es tatsächlich geschafft hatte, uns kurz vor dem Ende seines Rennens zu überrunden. Es war beeindruckend, wie er mit seinem Laufstil und einer irren Geschwindigkeit an uns vorbeizog. Er brach mit einer Zeit von 29:26 Min. sogar den Streckenrekord! Glückwunsch!
Für uns ging es in die letzte Runde. Die Pace konnten wir weiterhin halten. Wie immer erkundigte ich mich ab und zu nach dem Wohlbefinden von Alex. Aber es ging ihr noch gut. Janine haben wir noch einmal kurz vor der Spitzkehre auf der anderen Seite gesehen. Ein kurzer Wink und weiter ging’s. Bei ihr war ich mir sicher, dass sie auch ihre Bestzeit knacken würde, weil sie ihre Leistung in der letzten Zeit stark steigern konnte.
Als wir noch zwei Kilometer zu laufen hatten, zog ich ein wenig das Tempo an und sagte Alex, dass wir jetzt bald im Ziel sind. Die letzten beiden Kilometer könnten wir ja nochmal etwas Gas geben, schließlich waren wir ja auch einer Rennstrecke. Zu dieser Zeit war Oli knapp 100 Meter vor uns und Dirk dicht hinter uns.
Der letzte Kilometer war dann der schönste: Aus den Lautsprechern dröhnte “An Tagen wie diesen” von den Toten Hosen, was zusätzlich motivierte. Alex gab alles, sodass der letzte auch der schnellste Kilometer mit einer Pace von 5:09 min/km war!
Auf der Zielgeraden rauschten wir folglich mit einer Überdosis Endorphine und einer Zeit von 54:04 Min. über die Linie! Bestzeit für Rennkrümel!
Oli und Janine warteten bereits im Ziel auf uns. Auch Janine brach ihren Rekord um mehrere Minuten und setzte so eine neue Bestmarke von 45:25 Min., mit der sie sogar meine letzte Bestzeit aus 2014 um 11 Sekunden schlagen konnte! Wahnsinn!
Nach dem Lauf mussten wir erstmal auf’s Siegertreppchen! Denn der Tag der Rekorde musste natürlich auch auf dem Podium festgehalten werden. Im Anschluss sind wir wieder in die Boxengasse gegangen um noch etwas gemütlich zusammen zu sitzen.
Wir nutzten dann noch die Gelegenheit für ein paar Selfies mit Sabrina Mockenhaupt, die als erste Frau mit einer Zeit von 33:19.8 Min. die 10k-Distanz überflog und im Anschluss eine Autogrammstunde gab. Glückwunsch!
Für uns war es wieder ein schöner und erfolgreicher Tag und um etwa 13 Uhr begaben wir uns auf die knapp 200 Kilometer lange Heimreise. Wie so oft machten wir noch einen kleinen zweistündigen Zwischenstopp für ein kleines Menü. 🙂
Von meiner Seite ein Glückwunsch an Janine und Rennkrümel, die neue Bestzeiten erreichen konnten! Dirk wünsche ich eine gute Genesung, du hast dich tapfer durch das Rennen gekämpft.
Und Oli, die Kampfmaschine, war sich wohl nicht so ganz sicher, ob er am Limit rennen sollte oder nicht. Einen Teil der Strecke ist er noch mit uns gelaufen, zum Ende hin wollte er wohl noch sehen was so geht. Ich könnte mir vorstellen, dass er dem Rennkrümel beim nächsten Mal nicht mehr so leicht davonlaufen kann. 🙂
Ich selbst bin zufrieden, weil ich Alex eine gleichbleibende Pace geben konnte und mein Fuß das durchgehalten hatte. Insgesamt ein echt schöner Tag!
Jetzt mal ein paar Worte zu Steffi, unserer Fotografin: Sie hatte sich wie immer richtig ins Zeug gelegt um uns perfekt zu erwischen. Nicht nur auf der Strecke sondern auch davor und danach hatte sie wieder erstklassige Bilder von uns gemacht! Nochmal ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle – du hast es einfach drauf!
Hier noch ein paar Daten dieses Hockenheimringlaufs:
Teilnehmer 10k: 1238 gewertete Läuferinnen und Läufer
Janine 45:25.8 Min. (Platz 379, AK 9/44)
Oli 53:31.2 Min. (Platz 832, AK 111/142)
Alex (Rennkrümel) 54:04.7 Min. (Platz 861, AK 22/52)
Alex 54:04.8 Min.
Dirk 54:48.4 Min.
Auf unserem YouTube-Kanal ist auch ein Video dieses Ereignisses zu sehen.
Weitere Informationen, Berichte, Fotos und Ergebnisse auf der Webseite der
ASG Triathlon Hockenheim
An dieser Stelle auch ein großes Lob an den eben genannten Ausrichter des Hockenheimringlaufs, es hat großen Spaß gemacht und ihr habt das super organisiert!
Kleine Anmerkung von uns: können wir das nächste Mal auch in unserer Ecke ein Heizgebläse haben? 🙂
Sportliche Grüße
Alex
Schöner Bericht Alex, hast du mal wieder richtig gut gemacht!!!
Es war einfach mal wieder ein super Tag und ein klasse Erlebnis ☺
Danke dem besten Pacemaker der sich bedingungslos in meinen Dienst stellt und dem besten Team ever, ihr seit toll und ich bin froh ein Teil von euch sein zu dürfen.
Wieder ein toller Bericht.
Und langsam werden wir immer mehr und es macht immer mehr Spaß.
Das Team wird immer größer und wir hören immer öfter unseren Namen.
Alex (Rennkrümel) wird auch immer schneller genau wie Janine
Ich freu mich schon auf die nächsten Läufe
Danke! 🙂
Hallo liebes Whiskey-Running-Team,
vielen Dank für die Grüße im Bericht – und daher viele Grüße an Euch zurück!
Wenn wir uns auch nach dem Lauf nicht mehr über den Weg gelaufen sind, vielleicht sehen wir uns ja beim Brockenlauf 2016 zufällig wieder, die Welt der Läufer ist ja klein…
Ich werde Eueren weiteren Weg auf jeden Fall mit Interesse verfolgen und freue mich daher schon auf die nächsten Berichte.
Viele Grüße
Torsten (der Läufer, der rechts von Euch geparkt und Euch angesprochen hat)
Hey Torsten,
schön, dass du dich gemeldet hast. 🙂
Beim Brockenlauf 2016 werde ich hoffentlich auch wieder dabei sein, denn es gibt nur ganz wenige Ereignisse, die mich daran hindern könnten. Demnach ist es sehr wahrscheinlich, dass wir uns dort treffen…
Schöne Grüße
Alex