Bereits im fünften Jahrhundert begannen christliche Mönche in Schottland und Irland mit dem Destillieren. Die Erzeugnisse bekamen den gälischen Namen „uisge beatha“, was nichts anderes bedeutet als „Wasser des Lebens“ und woraus sich das heutige Wort Whisky entwickelte. Whisky selbst wird in Schottland nachweisbar seit 1497 gebrannt. Durch die Geschichte entstanden immer wieder Konflikte um das Getränk, vor allem durch hohe Steuern und daraus resultierenden Aufständen. Doch der Siegeszug des Whiskys war nicht aufzuhalten. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Schottland schätzungsweise bis zu 14.000 Schwarzbrennereien, die das Wasser des Lebens weiter herstellten und in der Bevölkerung verteilten. Seit dem Jahr 1909 ist „Scotch“ schließlich eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Heute gibt es noch über 100 Whisky-Brennereien in ganz Schottland.
Das macht einen Scotch Whisky aus
Um sich als Scotch bezeichnen zu dürfen, muss der Whisky natürlich in einer schottischen Destillerie gefertigt werden. Doch es reicht nicht aus, dass das Getreide dort mit Wasser gemaischt wird, mit Hefe fermentiert und destilliert wird, der entstandene Brand muss auch die Mindestlagerzeit von drei Jahren in einem schottischen Lagerhaus verbringen. Scotch Whisky wird per Gesetz in folgende Arten unterteilt:
- Single Malt Scotch Whisky
- Single Grain Scotch Whisky
- Blended Malt Scotch Whisky
- Blended Grain Scotch Whisky
- Blended Scotch Whisky
Doch auch die Schreibweise ist festgelegt. Der schottische Whisky, wie auch der kanadische, wird stets ohne „e“ geschrieben, während die Iren und Amerikaner ihrem Getränk gerne noch ein „e“ hinzufügen: Whiskey.
Eine große Bedeutung für schottische Whiskys spielt außerdem der Torf. Er wird nicht für jeden Whisky benutzt, sondern nur für diejenigen, die eine besonders rauchige Note erhalten sollen. Zu diesem Zweck wird Gerstenmalz über einem Torffeuer getrocknet. Das führt dazu, dass das Malz den Geschmack des Torfs in sich aufnimmt. Whisky, der nun mit diesem Malz hergestellt wird, schmeckt besonders rauchig.
Die Whiskyregionen Schottlands
Jede Region Schottlands ist für ihren eigenen Whisky bekannt. Jede Destillerie entwickelt wiederum ihre eigene Note. In den Lowlands gibt es mittlerweile nur noch sechs aktive Whisky-Brennereien. Ihr Whisky gilt traditionell als mild und leicht. Der Highland Whisky hingegen zeichnet sich eher durch sein kräftiges und würziges Aroma aus. Auch auf den schottischen Inseln wird Whisky produziert. Sie besitzen keinen einheitlichen Charakter. Es wird ihnen aber nachgesagt, dass sie einen etwas salzigen Geschmack besitzen, welcher auf die Seeluft zurückzuführen ist. Die Insel Islay bezeichnet eine eigenständige Whiskyregion. Acht Destillerien produzieren dort derzeit noch Whisky. Ein Großteil der etwa 3.400 Bewohner ist auf die Whiskyproduktion angewiesen. Sie arbeiten entweder in den Destillerien selbst, liefern Torf oder Getreide oder arbeiten in der Gastronomie- und Tourismusbranche, die ebenfalls an den berühmten Whisky der Insel gekoppelt ist.
Die Region Speyside ist das Herz der schottischen Whiskyproduktion. Dort befinden sich etwa 45 Prozent aller schottischen Destillerien – obwohl die Region an sich relativ klein ist. Vor allem die Nähe zum Fluss Spey und die Gerstenproduktion machen dieses Gebiet zu der Whiskyregion Schottlands schlechthin. Viele bekannte Whiskys sind hier beheimatet. Zu nennen wären zum einen Glenfiddich, der meistverkaufte Single Malt der Welt, zum anderen Cardhu, der unter anderem für die Herstellung von Jonnie Walker, dem meistverkauften Scotch Whisky der Welt, verwendet wird. Die Whiskys der Speyside überzeugen Kenner durch ihre geschmackliche Ausgewogenheit und Eleganz. Daher sind sie aber auch für Whiskyneulinge eine gute Wahl.
Quelle: E-Book „Scotch Whisky“, verfügbar auf whic.de.