Brockenlauf 2025

Beim 54. Brockenlauf war es soweit: wir sind zu dritt einmal über den Brocken gerannt!

Der Weg dorthin war doch etwas spannender und auch länger, als wenn man sich sonst so auf einen Wettkampf vorbereitet hatte. Natürlich ist es auch nur ein Lauf wie jeder andere – und damit meine ich nur die Distanz an sich, die 26,2 Kilometer. Aber wie ihr vielleicht bei meinen anderen Brockenberichten schon gelesen habt, so sollte die Vorbereitung doch eine etwas andere sein. Vor allem dann, wenn man die Strecke nicht kennt und nur von Erzählungen weiß, was einen erwartet. Obwohl ich in meinen Schilderungen und Berichten doch schon sehr präzise auf diesen Wettkampf eingegangen bin, so verarbeitet jeder diese Informationen anders und trifft die Entscheidungen für das Training selbst.

So hatten sich Alex (Rennkrümel) und Oli einen Plan gemacht, jeder für sich. Während Alex sich hier hauptsächlich mit einem Marathon-Training mit Höhenmetern befasste, schusterte Oli sich einen eigenen Plan zusammen, der ihn am Ende über den Berg bringen sollte. Insgesamt sollten es einfach viele Trainings sein mit möglichst vielen Höhenmetern. Das macht bei diesem Lauf auf jeden Fall Sinn, wenn man die Distanz gut überstehen möchte.

Wir waren einige Trainings zusammen auf dem Tuniberg, wo wir oft verschiedene Einheiten absolvierten. Meistens donnerten wir eine 600 Meter Strecke bergauf für ein Intervalltraining. Am Anfang waren es nur drei Einheiten, am Ende sind wir bis zu acht Mal dort hoch, was dann schon ziemlich hart war. Auch haben wir einige längere Läufe abgeschlossen, das war aber eher die Ausnahme. Die meisten Trainings zog jeder für sich, was auch am effektivsten war, weil man sich dann nur auf sich konzentrieren konnte.

Ich selbst war relativ entspannt was meine 12. Teilnahme beim Brockenlauf betraf. Natürlich trainierte ich auch meinen Körper, denn was es bedeutet den Brockenlauf mal mit sehr wenig Training zu rennen, das wusste ich ja bereits. Allerdings war mein Ziel neben der Begleitung der beiden folgendes: dieser Lauf sollte mein 100. Wettkampf werden und dafür verzichtete ich sogar auf den ein oder anderen Wettkampf, damit es auch passte. Und hierfür erhielt ich vom Brockenlaufverein sogar die Startnummer 100, was mich besonders freute! Hierfür noch einmal ein großes Dankeschön!

So, kommen wir mal zum Wettkampf: einmal über den Berg! Das ganze Jahr gab es eigentlich kein anderes Thema als diesen Wettkampf. Alles drehte sich bei Alex und Oli um das Schaffen des Brockenlaufs. Ich war mir bei der Betrachtung der ganzen Trainings von Alex und Oli ziemlich sicher, dass es gut klappen würde. Ja, es war ein langer Weg und viele Trainings waren auch ziemlich hart. Aber wie das so ist, desto härter das Training, desto leichter fällt einem dann der Wettkampf. So ist es doch eigentlich immer, oder?

Am Vortag des Laufes erlebten wir einen entspannten Tag in Wernigerode und bummelten etwas durch die Stadt. Am Abend haben wir dann gemütlich eine leckere Nudelmahlzeit in Goslar genossen, nachdem wir zuvor noch unsere Startnummern in Ilsenburg abholten.

Nach einer guten Nacht war dann der Wettkampftag erreicht, monatelanges Training sollte sich nun endlich auszahlen und die Aufregung war deutlich zu spüren bei Alex und Oli. Wir erreichten etwa eine Stunde vor dem Start den Marktplatz in Ilsenburg und lümmelten noch etwas herum. Der Rummel war groß und sehr schnell verging die Zeit, bis wir dann auch schon in der Startaufstellung standen. Wir hörten das Brockenlauflied und kurz danach sollte es nun wirklich losgehen! Mit dem Startschuss sollte die ganze Aufregung und die Last der Vorbereitungen von einem abfallen. Und so war es auch!

Nach dem Start zogen wir mit einer angepassten Pace los, ohne dass wir zu schnell waren. Wichtig war, dass wir auf keinen Fall überpacen. Die ersten vier Kilometer waren wir mit einer mittleren 6er Pace unterwegs und das war auch sehr angemessen. Nach der ersten Verpflegungsstation bis zum Hirtenstieg pendelten wir uns auf eine mittlere 7er Pace ein und man merkte deutlich den Berg. Natürlich, schließlich geht es dort immer mehr bergauf und die Höhenmeter drehten sich immer mehr in die Beine. Manche Passagen sind wir gegangen, die meiste Zeit sind wir aber gelaufen.

Ich selbst hatte die Zeit sehr genau im Blick und als wir den Hirtenstieg nach 1:04 Std. erreichten, ging es nun gefühlt senkrecht hoch. Was für ein Spaß! Am Anfang noch kurz gelaufen, aber dann sind wir in einen schnellen Gehschritt gewechselt. Nun wussten die beiden nun auch was es bedeutet, wenn ich immer vom Hirtenstieg berichtete und ich mit beinahe Maximalpuls da hochgegangen war. Wir brauchten für dieses Teilstück bis zum Gipfel tatsächlich nur 33 Minuten, was für diese drei Kilometer richtig gut war. Nachdem wir den höchsten Punkt erreichten war ich mir dann tatsächlich sehr sicher, dass wir diesen Lauf in unter drei Stunden schaffen können, sofern die Beine durchhalten. Ich sagte noch: jetzt schaltet mal um auf Bergabmodus, denn jetzt gehts nur noch runter. Und dieses Gefühl ist einfach klasse, wenn man 12 Kilometer nur bergauf gelaufen ist und es dann nur noch bergab geht. Für die Beine auf jeden Fall immer wieder ein ganz besonderes Ereignis.

Die Teerstraße donnert dann schön in die Beine und wir beschleunigten so schnell es ging. Es dauerte ein wenig bis wir in den Flow kamen, aber dann gewöhnte man sich an die Bergabstrecke und es lief richtig gut. Nach dem 14. Kilometer wurden wir noch einmal schneller und fetzten mit einer tiefen 5er Pace den Berg hinunter.

Wir pendelten uns auch auf diese Geschwindigkeit ein, denn schließlich sollten die Beine das auch durchhalten. Was wir auf keinen Fall wollten war, dass es nach der Halbmarathondistanz zu einem Einbruch kommen würde. Denn manchmal merkt man es zu spät und wenn einem auf den letzten fünf Kilometern der Saft ausgeht, dann ist das sehr bitter, zumal es zum Ende auch immer flacher wird und es das nicht gerade leichter macht. Aber trotz der hohen Geschwindigkeit blieben wir bis zum Schluss stabil und konnten so weiter dem Ziel entgegen laufen. Das Training hatte sich also ausgezahlt und auch das Wetter war absolut klasse. Es hatte also alles gepasst!

Die letzten Kilometer wurden aber trotzdem immer schwerer, schließlich waren die Oberschenkel doch sehr belastet. Der letzte Kilometer kommt einem dann wie eine Ewigkeit vor – noch eine Kurve, dann noch eine… oh komisch, noch eine Kurve. Es ist seltsam, beim Start fällt es einem nicht so auf, aber anders herum erscheinen die letzten Meter durch den Ort irgendwie länger. Ist aber egal, denn mehr als 26,2 Kilometer wurden es nicht und nach der letzten Kurve sahen wir das Ziel!

Wie geplant erreichten wir zusammen das Ziel, ohne Einbruch, ohne Blessuren und mit einem Grinsen im Gesicht. Es war geschafft und wir konnten einen Erfolg feiern!

Nachdem wir durch den etwas stockenden Zielbereich hindurch waren, verpflegten wir uns ordentlich mit Früchten und Getränken und verweilten noch lange beim Marktplatz. Aber auch der schönste Wettkampf ist auch mal vorüber und wir wanderten zur Dusche und begaben uns danach zum Burger futtern.

Zum Abschluss des Tages setzten wir uns noch in den Garten und ließen den Tag bei Whiskey ausklingen. Was für ein schöner Tag!

Vielen Dank an den Brockenlaufverein für diesen schönen Wettkampf! Wunderbare Verpflegungsposten haben uns bestens versorgt. Schade war aber, dass wir keinen Pin mehr im Ziel bekommen konnten.

Sportliche Grüße
Alex

3 Gedanken zu „Brockenlauf 2025

  1. Hey Alex, dass ist mal wieder ein super Bericht und bringt das ganze so richtig auf den Punkt. Dieser Brocken ist schon ein faszinierender Berg und irgendwie lässt er einen nicht mehr los. Danke dass du uns mitgenommen hast und nochmal herzlichen Glückwunsch zum 100. Wettkampf du Maschine 😉

  2. Ja das Trainig war schon besonders für den Brocken. Weil das auch einige mit bekommen haben war der Druck schon auch ein wenig grösser als sonst. Aber Du hast uns gut über den Berg gebracht.
    Der Bericht ist auch wieder sehr schön geschrieben. Danke dafür.

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