Mein erster Marathon… Beim Navi heiĂt es immer “Sie haben ihr Ziel erreicht”… Als ich am Sonntagmorgen um 4:45 Uhr auf meine M400 geschaut habe, stand dort “Heute ist dein Marathon-Wettkampftag, wir wĂŒnschen Dir viel Erfolg und denk daran, dich danach  ordentlich zu belohnen”.
Bis es dazu kommen sollte, musste ich aber noch ein bisschen warten und vor allem auch etwas tun.
Und so startet ich, nach einem leckeren und erprobten Wettkampf-FrĂŒhstĂŒck gegen 5:45Uhr Richtung Messe Karlsruhe zu meinem ersten Marathon. Aufgeregt war ich komischerweise noch gar nichtâŠ
An der Messe angekommen, herrschte schon der ĂŒbliche Trubel der vielen LĂ€ufer die, wie ich gesehen habe, auch teilweise weite Anreisen hatten.
Ich machte mich gleich auf den Weg meine Startnummer abzuholen und schaute mich in der Messehalle um, es waren viele Aussteller diverser Sport-/ Laufartikelhersteller da, auch viele Werber von anderen Laufveranstaltungen hatten ihre Flyer ausliegen.
Es war wie immer an solchen Veranstaltungen interessant ein bisschen an den StÀnden zu schauen was es neues auf dem Markt gibt und sich zu informieren.
Die Zeit bis zum Start ging dadurch schnell vorbei, als ich mich umgezogen habe und meine Tasche abgegeben hatte, waren nur noch 30 min Zeit um sich ein bisschen warm zu laufen und nochmal auf die Toilette zu gehen (die ĂŒbliche Schlange eingerechnet). đ
Und dann kam der Countdown… 3…2…1…Startschuss und das Feld setzte sich langsam in Bewegung. Es war ein tolles GefĂŒhl, endlich ging es los und alles passt. Das Wetter war super, ich war fit (ein paar Tage vorher hatte ich einen leichten Schnupfen) und die Leute um mich herum waren alle genauso motiviert wie ich.
Gleich von Beginn des Rennens an, lief es einfach hervorragend und ich kam ohne groĂe Staus durch. Anfangs ging es ĂŒber eine zweispurige StraĂe Richtung Innenstadt. Es fĂŒhlte sich super an, mit so vielen Leuten zusammen zu laufen und von den BrĂŒcken bejubelt zu werden.
Nun möchte ich Euch nicht jeden Kilometer beschreiben und kĂŒrze das etwas ab. đ
Bis zur Marathonweiche bei KM 17 war richtig was los an und auf der Strecke. Eigentlich war man nie allein, es waren immer Bands oder andere Musik und viele Zuschauer an der StraĂe.
Dann, das gebe ich zu, wurde es etwas einsam als sich die HalbmarathonlÀufer von den Marathonis und StaffellÀufern trennten.
Als die Strecke dann Richtung Park ging, wurde die Stimmung entlang der Strecke auch wieder lauter und schriller. Verschiedene Tanzgruppen zeigten ihre TĂ€nze aus verschiedenen LĂ€ndern, es wurde Salsa getanzt und Flamenco … Einfach schön sich dadurch ein bisschen Ablenken zu lassen.
Dann kam km 30, km 31, km 32, … bei km 35 trafen wir dann wieder auf die “alte” Strecke, die StaffellĂ€ufer wechselten zum letzten Mal und es ging auf die letzten 7 km.
Ich wusste nicht, wie lang 7km werden können… đ
Langsam begannen die Schmerzen in den Beinen, die FĂŒĂe schmerzten immer mehr und auch die Hitze zeigte ein bisschen ihre Wirkung.
Trotzdem war ich immer noch gut unterwegs und es gab keinen Zweifel daran, das ich das zu Ende bringen werde!
Km 41 und ich sah schon die Messe, die Absprerrgitter, die Zuschauer und habe sie gehört wie sie die LĂ€ufer anfeuerten. Das beflĂŒgelte nochmal ungemein und ich bin einfach nur noch gelaufen.
Dann hörte ich meinen Namen, sah den Tunnel der in die Messehalle fĂŒhrte, die Musik, den Applaus … der rote Teppich und der Ziel-Bogen! Himmlisch und einfach krass… Herzklopfen und GĂ€nsehaut Feeling pur!
ENDLICH GESCHAFFT, ENDLICH IM ZIEL, ENDLICH DAS ZIEL ERREICHT und jetzt kam die Belohnung! đ
Im Runners-Heaven nach dem Ziel gab es alles was das LĂ€uferherz begehrt. Leckere kĂŒhle GetrĂ€nke aller Art, Laugenbrötchen, Obst, Brote mit veganen Aufstrichen (das freute mich am meisten) đ
Erstaunlicherweise ging es mir richtig gut, alle Schmerzen in den Beinen waren wie weggeblasen, ich war einfach nur glĂŒcklich und zufrieden!
Der eine oder andere fragt sich jetzt bestimmt, welche Zeit ich denn letztendlich gebraucht habe. Ich werde sie nicht nennen, denn sie spielt keine Rolle – fĂŒr mich war einzig und allein wichtig dieses Ziel zu erreichen und lĂ€chelnd ins Ziel zu kommen. Und ich denke, auch wenn ich bisher noch kein Zielfoto gesehen habe, das ich das geschafft habe. đ
Mein Fazit des ganzen Rennens, was das Laufen betrifft:
erstaunlicherweise war mein Puls das ganze Rennen ĂŒber in einem super Bereich. Ich glaube, manche Trainingseinheit war im GroĂen und Ganzen pulstechnisch anstrengender. đ Und die vielen, von mir “gehassten” langen, langsamen SonntagslĂ€ufe haben sich letztendlich wohl doch ausgezahlt.
Ich habe wĂ€hrend der 42,195 km “nur” Wasser getrunken und eine Banane gegessen.
Mein Gel, was ich dabei hatte und eigentlich so bei km 20 nehmen wollte, habe ich schlicht vergessen. Es lief einfach gut, ich hatte keinen Hungerast oder das GefĂŒhl was zu brauchen. Ob das Gel etwas an den KrĂ€mpfen geĂ€ndert hĂ€tte… wer weiĂ.
Zur gesamten Veranstaltung selbst:
ich kann nur sagen, dass alles super perfekt organisiert war, es mir an nichts gefehlt hat – weder vor, wĂ€hrend, noch nach dem Lauf!
Ich habe mich in Karlsruhe sehr wohl gefĂŒhlt und ich denke, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich dort war! đ
Jetzt ist mein Trainingsplan von POLAR zu Ende … Es war mein erstes Mal das ich mit einem Trainingsplan trainiert und mich auf einen Wettkampf vorbereitet habe. Dazu habe ich ja schon einen Bericht geschrieben und möchte nur noch anfĂŒgen, das ich in der gesamten Vorbereitung nur eine einzige Trainingseinheit ausfallen lassen musste. Ich bin bei jedem Wetter gelaufen, sei es bei Regen, im Urlaub am Balaton, mit Stirnlampe vor der Arbeit, ob die Nationalmannschaft gespielt hat und selbst am Tag des “Ladies- Run” in Ihringen, habe ich vorher noch ein Intervall-Training gemacht.
WO EIN WILLE IST, DA IST AUCH EIN WEG!
Ich habe gelesen, das viele nachdem sie ihr Ziel erreicht haben in ein kleines Loch fallen und irgendwie nicht wissen was als nÀchstes kommt, wie man ohne Trainingsplan trainiert.
Nun, ich kann Euch sagen, ich weis schon was als nÀchstes kommt!
Der Altstadtlauf am 3.10. in Staufen mit 6 km, der vorletzte Cup-Lauf fĂŒr dieses Jahr!
Und danach schauen wir mal ⊠Auf zu neuen Zielen! đ
“Stillstand heiĂt RĂŒckschritt” hat mal ein lieber Mensch zu mir gesagt und damit hat er recht!Â
Meine beste Freundin hatte mir noch eine Nachricht geschrieben, die ich aber erst spÀter im Ziel lesen konnte:
DU SCHAFFST ALLES WAS DU DIR VORNIMMST, WENN DU ES WIRKLICH WILLST! Und das stimmt auch … đ Danke, dass du an mich geglaubt hast.
Und Danke auch an alle die mir die Daumen gedrĂŒckt haben, die mit mir mitgefiebert haben, die mir danach “gratuliert” haben und Danke an meine Motte, dafĂŒr dass sie manchmal am Sonntag etwas lĂ€nger mit dem FrĂŒhstĂŒck warten musste, weil ich noch meinen langen Lauf zu Ende bringen musste und auch sonst oft unterwegs war und sie mich manchmal sehr geduldig mit dem Fahrrad begleitet hat. đ